Nur ein lebenslanges Bemühen um Selbstformung, das auch den Herausforderungen von Schicksal und mitmenschlichem Umfeld standhält, schafft Aussicht auf die Seelenruhe des stoischen Weisen.
Nachdem alle Taten gescheitert sind, wird das leidende Dulden zur Befreiung; nicht zur Erfüllung, nicht zum Glück, jedoch zu einer Seelenruhe, die sich parallel zu der des ertrunkenen Kindes gestaltet.
Da bewertende Urteile zu Gemütsbewegungen führen, die der Seelenruhe abträglich sind, ist die Enthaltung von ihnen aus seiner Sicht ethisch erstrebenswert.
Werturteile sind nicht nur sachlich unberechtigt, sondern sie führen auch zu Störungen der Seelenruhe, bewirken also ein Übel und sind somit selbst ein Übel.